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1. Geschichte des Mittelalters - S. 315

1872 - Münster : Coppenrath
315 sich durch aufgepflanzte Kanonen und die sorgfltigsten Wachen vor jedem Ueberfalle. Dann nahm er den König in seinem eigenen Palaste gefangen und eroberte die Hauptstadt Mexico. Indessen hatte das Glck und der Ruhm seiner romantischen Heldenthaten die Eifersucht und Besorgni des V-'lasquez erregt. Dieser schickte deshalb im Jahre 1520 eine Flotte von achtzehn Schiffen mit achthundert Mann Fuvolk, achtzig Reitern und zwlf Kanonen unter dem Oberbefehle des Narvaez nach Mexico, mit dem Austrage, den Cortez in Ketten nach Euba zu schicken, und an seiner Stelle die Eroberung fortzusetzen. Allein Narvaez war ein ungeschickter Feldherr und machte sich bei den Mexicanern sowohl, als bei seinen eigenen Leuten verhat. Die meisten von ihnen gingen zum Cortez der. Mit dieser neuen Verstrkung wollte er die Hauptstadt sich vllig unterwerfen. Hier hatte unterdessen die unkluge Strenge eines spanischen Offiziers Alles in Aufruhr gebracht, sowohl gegen die Spanier als auch gegen ihren schwachen König selbst. Cortez, der das wthenbe Volk durch die Erscheinung seines Kniges beruhigen wollte, bewog denselben, in seinem Schmucke oben auf der Mauer sich zu zeigen; allein das Volk sah ihn mit Verachtung an und schleuderte einen Hagel von Steinen nach ihm. Schwer am Kopfe verwundet sank der Unglckliche da-hin und starb nach wenigen Tagen, Cortez floh jetzt auf das Ei-ligste aus Mexico und wre beinahe auf der Flucht mit allen sei-nen Spaniern ein Opfer der Wnth seiner Feinde geworden. Nur ein Zufall rettete ihn. In einem hitzigen Gefechte, in welchem er mit verzweifelter Khnheit focht, gelang es ihm, die groe mexica-uische Reichsfahne zu erbeuten, von welcher nach der Meinung der Mexicaner das Schicksal ihres Reiches abhing. Als sie diese in Coitez Hnden sahen, lieen sie erschrocken von der Verfolgung ab. Bald nachher aber kehrte Cortez mit neuer Verstrkung nach Mexico zurck. Heber dieses herrschte jetzt Guatimozin, ein Neffe des Monteznma. Nach tapferer Gegenwehr nahm er im Jahre 1521 die Stadt wieder ein. Die Spanier, die eine unermeliche Beute gehofft hatten, fanden nur sehr wenig und glaubten i

2. Geschichte des Mittelalters - S. 319

1872 - Münster : Coppenrath
I 319 Schtze gefunden hatten, so gengten diese dennoch ihrem Gold-durfte nicht. Sie zwangen die unglcklichen Einwohner, ihnen immer mehr Gold herbeizuschaffen. Diese wiesen stets nach Sden. Dorthin richtete sich nun der ganze Entdeckungseifer der Spanier. Endlich erreichten sie auch das gesuchte Goldland, Peru. Der Entdecker und Eroberer desselben war ein Spanier, Pizarro. Er war von ganz geringer Herkunst und ohne alle Erziehung aufge-wachsen. Als Knabe hatte er in Spanien die Schweine gehtet und war dann mit nach Amerika aus Abenteuer gegangen. Mhselig-keiten und Gefahren achtete er nicht, alle sanften Regungen des Mitleids und der Menschenliebe waren ihm fremd; sein ganzes Streben war nur auf Reichthum und Abenteuer gerichtet. Dieser khne und harte Mensch verband sich mit einigen gleichgesinnten Abenteurern, um das Goldland aufzusuchen. Am 15. September 1524 schiffte er sich zu Panama auf einem einzigen Schiffe mit hundert und zwlf Gefhrten ein und erreichte wirklich das Land Peru. An den vielen goldenen und silbernen Gefen, die er dort fand, merkte er bald, da dieses das gesuchte Goldland sei; allein mit der geringen Mannschaft, die er bei sich hatte, konnte er unmglich ein so groes wohlbeolkertes Land erobern. Er kehrte deshalb fr jetzt zurck, kam aber im dritten Jahre nachher mit strkerer Mannschaft und mehren Kanonen zurck. Zum Unglcke der Peruaner herrschte eben jetzt eine groe Zwietracht in ihrem eigenen Lande. Huascar und Atahualpa, zwei Shne des letztoerltorbenen Inka, so nannten sich die Könige von Peru, stritten um den Thron, und Beide riefen die Fremdlinge um Beistand an. Dieser Ruf kam dem Pizarro ganz erwnscht. Er er-klrte sich fr Atahualpa und begab sich unter dem Scheine, ihm wichtige Dinge von einem groen Könige zu erffnen, in dessen Lager. Atahualpa htte nichts mehr gewnscht, als da die Fremden sich jetzt nur wieder aus seinem Lande enlfernen mchten; denn eben hatte er seinen Bruder berwunden und gefangen genommen. Er machte jedoch den Spaniern, als seinen Bundesgenossen, arg-los und mit groer Freundlichkeit einen Besuch und erregte durch seinen glnzenden Hosstaat ihre Verwunderung. Pizarro verlangte, I

3. Geschichte des Mittelalters - S. 320

1872 - Münster : Coppenrath
da her Inka, der eben so, wie seine Unterthanen, die Sonne an-betete, sich zur christlichen Religion bekehre und den König von Spanien als seinen Oberherrn anerkenne. Als er diesem widerstrebte, wurde er sofort gefnglich eingezogen. Der Unglckliche kannte aber die Gier der Spanier nach Gold und versprach des-halb, das Zimmer, in welchem er gefangen sa, so hoch, als er mit aufgehobenen Armen an den Wnden reichen knnte, mit goldenen Gefen zu fllen, wenn Pizarro ihm fr diesen Preis die Frei-Heit wiederschenke. Gern nahm dieser das Anerbieten an und be-zeichnete die angegebene Hhe an allen vier Wnden mit einem schwarzen Striche. Atahualpa hielt nun sein Wort; das Zimmer war bald gefllt. Als er aber horte, sein Bruder habe den Spa-niern einen noch hheren Preis fr seine eigene Loslassung ver-sprechen, lie er vor Wuth diesen umbringen. Die Spanier hielten jetzt dem Inka ihr gegebenes Wort nicht mehr. Sie nahmen das Gold und verurtheilten ihn dann als einen Brudermrder und Gtzendiener zum Feuertode. Der Unglckliche weinte und flehete; umsonst, sie fhrten ihn nach dem Richtplatze. Unterwegs sprach man ihm zu, Christ zu werden, und verhie ihm unter dieser Bedingung Milderung der Strafe. In der Angst sei-nes Herzens willigte er gern ein und lie sich taufen. Dafr wurde er, statt lebendig verbrannt zu werden, aus Gnade am Pfahle erdrosselt, Die Eroberung Perus war jetzt ein Leichtes. Jedoch nicht lange geno Pizarro der Frchte dieser Eroberung. Er verun-einigte sich mit seinen Offizieren und fiel endlich in feinem Palaste zu Lima durch das Schwert der Meuchelmrder (1541). Auch die Einwohner von Peru wurden zu Sklaven gemacht und unter die Spanier vertheilt. Mit unerhrter Grausamkeit wurden sie von ihren Herren behandelt. Ja, es wurde sogar allen Ernstes die Frage aufgeworfen, ob man die Indianer berhaupt wohl als wirkliche Menschen betrachten drfe! Die armen Leute sanken haufenweise tobt dahin; denn sie waren der schweren Arbeit nicht gewohnt, auch war ihr Krper sehr schwchlich. Das Wenige, dessen sie bedurften, hatte ihnen bisher ihr schnes Land ohne besondere

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 16

1861 - Münster : Coppenrath
16 schleuderte einen Hagel von Steinen nach ihm. Schwer am Kopfe verwundet sank der Unglückliche dahin und starb nach wenigen Tagen. Cortez floh jetzt auf das Eiligste aus Mexico und wäre beinahe auf der Flucht mit allen seinen Spaniern ein Opfer der Wuth seiner Feinde geworden. Nur ein Zufall rettete ihn. In einem hitzigen Gefechte, in welchem er mit verzweifelter Kühnheit focht, gelang es ihm, die große mexica- nische Neichsfahne zu erbeuten, von welcher nach der Meinung der Mericaner das Schicksal ihres Reiches abhing. Als sie diese in Cortez Händen sahen, ließen fle erschrocken von der Verfolgung ab. Bald nachher aber kehrte Cortez mit neuer Verstärkung nach Mexico zurück, über welches jetzt Guatimozin, ein Neffe des Montezuma, herrschte. Nach tapferer Gegenwehr nahm er im Jahre 1521 die Stadt wieder ein. Die Spa- nier, die eine unermeßliche Beute gehofft hatten, fanden nur sehr wenig, und glaubten deshalb, die Mericaner hätten ihre Schätze versteckt. Vor Wuth ließen sie die vornehmsten Ein- wohner auf die Folter spannen, um sie durch die grausamsten Marter zum Geständnisse zu bringen. Selbst der edle Guati- mozin wurde gefesselt und mit einem seiner Vertrauten über glühende Kohlen gelegt. Als dieser in seiner Qual wimmerte und zuckte, sprach Guatimozin mit Ruhe und Würde: „Freund, sieh' her, liege ich denn hier auf Rosen!" Guatimozin wurde halbtodt von dem glühenden Roste herabgenommen und bald darauf als Feind der Spanier öffentlich hingerichtet. Cortez ward nun zum Statthalter des eroberten Landes ernannt, welches den Namen Neuspanien erhielt. Er ver- fuhr mit empörender Grausamkeit, um Unterwürfigkeit und Gehorsam zu erzwingen. Einst ließ er, heißt es, sechzig Ka- ziken (kleine Fürsten) und vierhundert andere vornehme Mcri- caner vor den Augen ihrer Kinder lebendig verbrennen. Das eroberte Land wurde unter die Spanier vertheilt, von denen jeder noch eine Anzahl Mericaner als Sklaven erhielt.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 21

1861 - Münster : Coppenrath
21 goldenen Gefäßen zu füllen, wenn Pizarro chm für diesen Preis die Freiheit wiederschenke. Gern nahm dieser das Er- bieten an und bezeichnete die angegebene Höhe an allen vier Wanden mit einem schwarzen Striche. Atahualpa hielt auch sein Wort; das Zimmer war bald gefüllt. Als er aber hörte, sein Bruder habe den Spaniern einen noch höheren Preis für seine eigene Loslassung Versprochen, ließ er vor Wuth diesen umbringen. Die Spanier aber hielten jetzt dem Inka ihr gegebenes Wort nicht mehr. Sie nahmen das Gold und verurtheilten ihn dann als einen Brudermörder und Götzendiener zum Feuer- tode. Der Unglückliche weinte und flehete; umsonst, sie führten ihn nach dem Nichtplatze. Unterwegs sprach man ihm zu, Christ zu werden, und verhieß ihm unter dieser Bedingung Milderung der Strafe. In der Angst seines Herzens willigte er gern ein und ließ sich taufen. Dafür wurde er, statt lebendig verbrannt zu werden, aus Gnade am Pfahle erdrosselt. Die Eroberung Perus war jetzt ein Leichtes. Jedoch nicht lange, genoß Pizarro der Früchte dieser Eroberung. Er veruneinigte sich mit seinen Offizieren und fiel endlich in seinem Palaste zu Lima durch das Schwert der Meuchelmörder (1541). Auch die Einwohner von Peru wurden zu Sklaven gemacht und unter die Spanier vertheilt. Mit unerhörter Grausamkeit wurden sie von ihren Herren behandelt. Ja, es wurde sogar allen Ernstes die Frage aufgeworfen, ob man die Indianer überhaupt wohl als wirkliche Menschen betrachten dürfe! Die armen Leute sanken haufenweise todt dahin; denn sie waren der schweren Arbeit nicht gewohnt, auch war ihr Körper sehr schwächlich. Das Wenige, dessen sie bedurften, hatte ihnen bisher ihr schönes Land ohne besondere Psiege dargeboten. Da trat endlich der edelgesinnte Dominikanermönch Las Ca- sas zur Milderung der Noth und des Elends der unglück- lichen Indianer auf. Aus Erbarmen gegen sie gab er den Rath, die ungleich stärkeren Neger aus Afrika zur Arbeit her-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 294

1861 - Münster : Coppenrath
294 alle Ausgänge besetzt und drängte die heranwogende Menge in den Saal zurück. Alsbald trat auch der Polizeilieutenant herein und schrieb den Namen eines jeden Anwesenden auf. Um vier Uhr war er hiermit fertig, und die Versammlung wurde entlassen, ohne daß man den Thäter ausgemittelt hatte. Man fand aber im Saale einen Dolch und zwei Pistolen. Die Waffenschmiede wurden befragt, ob sie dieselben kennten. Einer derselben erklärte, er habe die Pistolen an den Herrn von Ankarström verkauft. Sogleich wurde dieser nebst zwan- zig seiner Freunde eingczogcn. Er gestand sein Verbrechen ein und erhielt die verdiente Strafe. Drei Tage hinter ein- ander wurde er an den Pranger gestellt und mit Ruthen ge- peitscht, dann auf einem Karren zum Schaffet geführt und enthauptet. Die übrigen Mitverschworenen wurden für immer des Landes verwiesen. Ihnen allen folgten die Verwünschun- gen des entrüsteten Volkes, welches um seinen König wie um einen Vater trauerte. Gustav starb schon am zwölften Tage nach erhaltener Wunde (29. März 1792), und sein Sohn, Gustav Iv., wurde zum Könige ausgerufen. 64. Der nordamcrikanische Freiheitskrieg (1775—1783). Washington. — Frankl in. Kolonien in Nordamerika. — Der nördliche Theil von Ame- rika ward erst später von den Europäern angebaut. Bei der ersten Landung schien ihnen die ganze Gegend nur eine Wild- niß zu sein, mehr zum Aufenthalte der Thiere, als Menschen geeignet. Dichte, unermeßliche Urwälder, in denen wilde In- dianer nach den hier zahlreichen Pclzthicren jagten, und große Sümpfe schreckten die ersten Europäer von diesen rauhen Ge- genden zurück, in welchen sie nicht, wie an den schönen Küsten von Meriko und Peru, ihre Lüsternheit nach Gold und Silber befriedigen konnten. Die erste Entdeckung ward hier unter dem Könige von England, Heinrich Vil., gemacht. Dieser

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 15

1861 - Münster : Coppenrath
um ihre Lage zu verbessern; denn von ihrem Könige wurden sie sehr hart gedrückt. Viele schlossen sich deshalb an seine Spanier an. Nun ging der Zug gerades Weges auf die Hauptstadt Merico los, welche 60,000 Einwohner faßte und die Residenz des Montezuma war. Der König schickte ihm Boten über Boten mit den herrlichsten Geschenken entgegen und ließ ihn inständig bitten, wieder umzukehren; allein die Geschenke reizten nur noch mehr die Habsucht und Eroberungs- lust der Spanier. Als er endlich keinen Ausweg mehr sah, ging er ihm mit seinem ganzen Hofstaate entgegen, holte ihn feierlich ein und wies ihm und seinen Spaniern ein großes, steinernes Gebäude zur Wohnung an. Dieses ließ Cortez heimlich zu einer Festung einrichten und sicherte sich durch aufgepflanzte Kanonen und die sorgfältigsten Wachen vor jedem Ueberfalle. Dann nahm er den König in seinem eigenen Palaste gefangen und eroberte die Hauptstadt Merico. Indessen hatte das Glück und der Ruhm seiner roman- tischen Heldenthaten die Eifersucht und Besorgniß des Velasquez erregt. Dieser schickte deshalb im Jahre 1520 eine Flotte von achtzehn Schiffen mit achthundert Mann Fußvolk, achtzig Reitern und zwölf Kanonen unter dem Oberbefehle des Nar- vaez nach Merico, mit dem Aufträge, den Cortez in Ketten nach Cuba zu schicken, und an seiner Stelle die Eroberung fortzusetzen. Allein Narvaez war ein ungeschickter Feldherr und machte sich bei den Mericanern sowohl, als bei seinen eigenen Leuten verhaßt. Die meisten von ihnen gingen zum Cortez über. Mit dieser neuen Verstärkung wollte er die Hauptstadt sich völlig unterwerfen. Hier hatte unterdessen die unkluge Strenge eines spanischen Offiziers Alles in Auf- ruhr gebracht, sowohl gegen die Spanier als auch gegen ihren schwachen König selbst. Cortez, der das wüthende Volk durch die Erscheinung seines Königes beruhigen wollte, bewog denselben, in seinem Schmucke oben auf der Mauer sich zu zeigen; allein das Volk sah ihn mit Verachtung an und

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 20

1861 - Münster : Coppenrath
Gefahren achtete er nicht, alle sanfte Regungen des Mitleides und der Menschenliebe waren ihm fremd; sein ganzes Streben war nur auf Reichthum und Abenteuer gerichtet. Dieser kühne und harte Mensch verband sich mit einigen gleichgesinnten Abenteurern, um das Goldland anfzusuchen. Am 15. September 1524 schiffte er sich zu Manama auf einem einzigen Schiffe mit hundert und zwölf Gefährten ein und erreichte wirklich das Land Peru. An den vielen goldenen und silbernen Gefäßen, die er dort fand, merkte er bald, daß dieses das gesuchte Goldland sei; allein mit der geringen Mannschaft, die er bei sich hatte, konnte er unmöglich ein so großes wohlbevölkertes Land erobern. Er kehrte deshalb für jetzt zurück, kam aber im dritten Jahre nachher mit stärkerer Mannschaft und meh- reren Kanonen zurück. Zum Unglücke der Peruaner herrschte eben jetzt eine große Zwietracht in ihrem eigenen Lande. Huascar und Atahualpa, zwei Söhne des letztverftorbenen Inka, — so nannten sich die Könige von Peru, — stritten um den Thron, und Beide riefen die Fremdlinge um Beistand an. Dieser Ruf kam dem Pizarro ganz erwünscht. Er er- klärte sich für Atahualpa und begab sich unter dem Scheine, ihm wichtige Dinge von einem großen Könige zu eröffnen, in dessen Lager. Atahualpa hätte nichts mehr gewünscht, als daß die Fremden sich jetzt nur wieder aus seinem Lande ent- fernen möchten; denn eben hatte er seinen Bruder überwunden und gefangen genommen. Er machte jedoch den Spaniern, als seinen Bundesgenossen, arglos und mit großer Freund- lichkeit einen Besuch und erregte durch seinen glänzenden Hof- staat ihre Verwunderung. Pizarro verlangte, daß der Inka, der eben so, wie seine Unterthanen, die Sonne anbetete, sich zur christlichen Religion bekehre und den König von Spanien als seinen Oberherrn anerkenne. Als er diesem widerstrebte, wurde er sofort gefänglich eingezogen. Der Unglückliche kannte aber die Gier der Spanier nach Gold und versprach deshalb, das Zimmer, in welchem er gefangen saß, so hoch, als er mit aufgehobenen Armen an den Wänden reichen könnte, mit

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 343

1840 - Münster : Coppenrath
343 Dieser wurde deshalb zum Kaiser von Mexiko erhoben, aber schon am 1*8. Mai 18^2 von einer Gegenpartei, an deren Spitze der General Viktoria stand, wieder gestürzt, und das Kaiserreich in eine Republik verwandelt. Jturbide schiffte sich 1823 nach Eurrpa ein, kehrte aber im folgenden Jahre zurück, um seine verlorene Würde wieder zu erlangen. Doch das Glück unter- stützte nicht sein ehrsüchtiges Streben. Er ward ergriffen und , auf Befehl des Congresscs zu Padilla am 19. Juli 1824 er- schoffn. — Durch die Tapferkeit eines andern Patrioten, des unermüdlichen B olivar, befreieten sich auch die südlichen Lander Amerikas von der spanischen Oberherrschaft. So bildeten sich hier nach dem vorausgegangenen Beispiele der nordamerikanrschen Frei- staaten mehre Republiken, Columbien, Peru und Chili, und blühen einer schönen Zukunft entgegen. Der Held des neuen Welttheils, Bolívar, starb am 17. December 1830. Ihm zur Ehre hat eine Provinz den Namen Bolivaria erhalten. 80. Revolution in Portugal und Brasilien. Ein gleiches Schicksal hatte Portugal. Obschon das Land von den Franzosen längst geräumt war; so kehrte dennoch die damals nach Brasilien geflüchtete königliche Familie nicht zurück, sondern ließ es wie eine Provinz durch einen Statthalter verwal- ten, der ganz unter englischem Einflüsse stand. Im Marz 1815 starb endlich die wahnsinnige Königin Maria in Brasilien. Ihr Sohn regierte nun als König Johann Vi., schien aber nicht ge- neigt in sein Stammland zurückzukehren. Immer mehr wuchs die Gährung in beiden Staaten. Das Beispiel der spanischen Kolonien erweckte auch bei den Brasilianern ein gleiches Streben nach Unabhängigkeit vom Mutterlande; und hier waren alle höchst erbittert über den Einfluß der Engländer auf die Angelegecheiten ihres Landes. Im August 1820 brach endlich zu Oporto unter dem Obersten Sepulvedn ein Aufstand aus, der sich schnell über das ganze Königreich verbreitete. Die Engländer wurden ent- fernt, die Cortes berufen, eine neue, der spanischen ähnliche Ver- -

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 385

1871 - Münster : Coppenrath
— 385 — Am Ende des Jahres 1868 wurde Jsabella von ihren Eigenen Generalen und Admiralen entthront, und hoch gehen wieder die Sturmfluthen dieser neuesten Revolution. Das unglückliche Land hat bis jetzt (1870) noch keinen festen Regenten für seinen so verhängnißvollen Thron finden können; und wie bei den früheren Revolutionsstürmeu im Innern fast alle seine Kolonien in Amerika, Mexiko, Columbia, Peru, Chili, vom ^utterlande abfielen und mit den Waffen ihre Freiheit siegend behaupteten, so hat auch bei dieser neuesten Revolution die große, schöne Insel Kuba in Amerika die Fahne des Aufruhrs Legen das Mutterland erhoben. Spaniens Schicksal bleibt noch ltnmer höchst besorgnißerregend. 93. Revolution in Portugal und Brasilien. Mit Spanien hatte Portugal ähnliche Schicksale. Die Resolution dort trieb ihre Wellenschläge fast immer auch nach Portugal, dem Schwesterlande, hinüber. Obschon das Land ti°n den Franzosen längst geräumt mar, so kehrte doch die damals nach Brasilien geflüchtete königliche Familie nicht zurück, ändern ließ es wie eine Provinz durch einen Statthalter vergalten, der ganz unter englischem Einflüsse stand. Die Gäh-?Un3 in Spanien verbreitete sich auch nach Portugal und kam lrn August 1820 zuerst in Dporto unter dem Obersten Sepul-!'^a zum Ausbruche. Alsbald entwarfen die Cortes eine der panischen ähnliche Verfassung und schickten sie dem Könige Johann Vi. zur Bestätigung nach Brasilien. Im Februar 1821 schwor er sie zugleich für Brasilien, schiffte sich dann aber Portugal ein und ernannte seinen ältesten Sohn, Don ^bro, zum Statthalter Brasiliens. Allein des Königes Rückkehr stellte die Ruhe nicht wieder 9er. Es entstand ein wildes Parteigewühl, indem ein großer )eil der Nation die neue Verfassung mißbilligte. Da trat ec Zweite Sohn des Königes, Don Miguel, an die Spitze der ^zufriedenen und stellte die unumschränkte Verfassung wieder ^elier^ Weltgesch. Iii. 22. Aufl. 25
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